Nicola Denuell


Nicola Denuell // Kalligrafie 02241 / 878344

Diplom-Designerin, geboren 1962, Diplom mit Lese-Erlebniskiste für Kinder ´89 an der Gesamthochschule/ Universität Wuppertal, Studienschwerpunkte Typografie, Kalligrafie, Text, Anstellung als Grafikerin, Layouterin und Texterin in Düsseldorfer Werbeagenturen und dem Land NRW, seit ´92 freischaffende Grafikerin und Kalligrafin für die Bereiche Kultur und Werbung, seit ´92 Dozentin für Kalligrafie und grafische Techniken in der Erwachsenenbildung im In- und Ausland, seit 2002 auch Kalligrafieunterricht für Kinder und Jugendliche, seit ´84 kontinuierliche Kalligrafieausstellungen im In- und Ausland, arbeitet und lebt mit ihrem Mann und beiden Kindern in Troisdorf.

Meine größte Liebe gilt dem Wort. Prosa, Lyrik, Lieder von befreundeten Autoren, längst verstorbenen Dichtern oder Eigenkompositionen sind meine ständigen Begleiter.

Für mich ist Kalligrafie mehr als die Kunst des schönen Schreibens. Mit der Kalligrafie habe ich die Möglichkeit, mir spielerisch den Sinn oder Unsinn des geschriebenen Wortes zu erschließen. In dem Moment, wo ich zur Feder greife, bleibt die Zeit stehen. Die Welt steht still. Mir erschließt sich kreativer Zeit-Raum nur für mich. Auch wenn ich im kreativen Tun Energien verschwende, kommen sie auf wundersame Weise tausendfach zu mir zurück.

Seit mehr als zwanzig Jahren beschäftige ich mich privat, künstlerisch und beruflich mit Kalligrafie. Ich habe gelernt, Kalligrafie als Kontrapunkt zu meiner jeweiligen Lebenssituation einzusetzen. Geht es mir im Alltag zu hektisch zu, mache ich konzentrierte, präzise kalligrafische Studien, bei denen ich meditieren und mich sammeln kann. Ist mir das Leben zu langweilig, bringe ich mit expressivem, flotten Arbeiten Schwung in den Alltag. Habe ich Ängste und Nöte, schreibe ich sie mir von der Seele und reagiere mich auf großen Formaten ab. Künstlerisches Ausdrucksmittel ist immer die eigene, individuelle Handschrift von leserlich bis hin zur abstrakten, rhythmischen Linienführung verfremdet.

Alle Schreibwerkzeuge sind willkommen, übliche und eher unübliche, ebenso diverse Mischtechniken. Ich arbeite gerne mit Stahlfedern, Bambusfedern, Vogelfedern, Pipetten, Ziehfedern, aber auch Spachteln, Kämmen, Zahnstochern, Muscheln, Stöcken und Schwämmen. Schreibuntergründe sind Aquarellpapiere, Fotokarton, Leinwand, Holz und Acrylglas. Schreibflüssigkeiten sind Tusche, Ecoline, Gouache, Dispersionsfarben, Moorlauge. Buchstaben werden, je nach Textinhalt, gekleckst, gespritzt, geschabt, gekratzt, gespachtelt, verwischt, geschmiert, geprägt und geschrieben. Buchstaben werden zu kleinen Lebewesen, krabbeln, kriechen, springen und machen sich nach Lust und Laune auch gerne mal selbständig.

Meine Arbeitsweise fließt stark in die Kalligrafiekurse ein. Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben großen Spaß am Experimentieren mit verschiedensten Materialien. Es gibt vierteljährlich oder nach Absprache auch länger Themenblöcke zu verschiedenen Techniken und Texten. Grundlagen der traditionellen, westlichen Kalligrafie werden geübt und vorgemacht: Plakatschriften mit Pinsel, englische Schreibschrift mit Spitzfeder, humanistische Kursive mit Bandzugfeder, expressive Alphabete mit Faltfedern und vieles mehr.

Kinder im Grundschulalter haben noch eine besonders innige Beziehung zu ihren Lieblingsbuchstaben, Anfangsbuchstaben ihres Namens oder Buchstaben, die besonders schön aussehen oder klingen. Sie malen mit einer unnachahmlichen Hingabe ihre Monogramme in Übergröße auf Leinwand mit Ornamenten oder kleinen Zeichnungen versehen. Kinder wählen mit großer Sensibilität Texte aus, die sie gerne schön und richtig schreiben möchten. Dafür eignen sich Flachpinsel, Bambusrohrfedern, Strohhalme, Seidenmalschwämmchen, Vogelfedern, Papierröllchen, Wachsmalkreiden, Filzstifte, Füller und Tintenkiller auf Tinte. Abraten möchte ich hier ausdrücklich von allen spitzen, kratzigen und für die kindliche Hand unhandlichen Stahlfedern, ebenso von teuren Tinten und Tuschen. (Nicola Denuell)

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